7 Fragen an Max zum mymuesli-Buch »Machen!«

7 Fragen an Max zum mymuesli-Buch »Machen!«

Zum 10. mymuesli-Geburtstag haben Hubertus, Max und Philipp ein Buch geschrieben: Machen!. Es ist ab 30. April erhältlich und ein Buch für Gründer, und alle, die von einem eigenen Business träumen – aber natürlich auch für unsere Müslifreunde. Denn die letzen 10 Jahre waren wie eine verrückte Reise, bei der wir im Team unzählige Abenteuer, aber auch Fuckups erlebt haben. Unsere Lernkurve hätte kaum steiler sein können. Doch lassen wir am besten Max erzählen, was es mit dem Buch auf sich hat und was mymuesli heute ausmacht.

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Am 30. April 2007 ist mymuesli.com online gegangen – anlässlich des 10. Jubiläums blickt Ihr nun mit dem Buch »Machen!« auf Eure Firmengeschichte zurück. Wie seid Ihr auf die Idee gekommen, Eure Geschichte zu Papier zu bringen?

Max: Wir hatten viele Anfragen zu dem Projekt, aber nie wirklich Zeit. Und wir wollten uns vor allem nicht so in den Vordergrund stellen. Doch dann kam uns zusammen mit dem Verlag »Edel Books« die Idee, das Gründerbuch zu machen, das wir selbst gerne gelesen hätten: Ein Buch, in dem wir zwar unsere Geschichte erzählen, aber so, dass viele Gründer daraus hoffentlich viel rausziehen können. Vor allem, dass es sich lohnt, auch an verrückte Ideen zu glauben.

Eure Idee ist so simpel: Bio-Müsli, das sich jeder online ganz nach seinen Wünschen zusammenstellen kann. Dennoch glaubten damals nur die wenigsten an Euch – Wie habt Ihr auf die Zweifel von außen reagiert und wie begegnet Ihr heute Kritikern?

Max: Unsere Marktforschung zum Start, eine Umfrage mit mehr als 1000 Teilnehmern hatte ergeben, dass niemand Müsli online bestellen will. Gottseidank haben wir es dennoch durchgezogen. Aber auch nach dem Start gab es viele Kritiker. Das muss man ausblenden. Und das tun wir auch heute noch. Nahe geht es einem manchmal schon, wenn jemand grundlos kritisiert, aber das gehört dazu. Schwierig ist es allerdings, die gute und konstruktive Kritik aus der Flut an E-Mails und Kommentaren herauszufischen. Doch darin wird man mit der Zeit besser.

Ein verspäteter Ananas-Dampfer, Lagerräume im ersten Stock eines Wohnhauses oder studentische Aushilfen, die sich plötzlich alle am Vortag einer Klausur krankmelden – in »Machen!« berichtet Ihr durchaus selbstironisch von den turbulenten Anfangsjahren Eures Startups. Welches Missgeschick ist Euch besonders im Gedächtnis geblieben?

Max: Einige, haha… Aber eine Produktion im ersten Stock eines Passauer Altstadthauses in der Fußgängerzone ohne Aufzug einzurichten, das war schon eine logistische Glanzleistung. Wir haben es mit unzähligen Getreidesäcken und Paketen gebüßt, die wir immer wieder durch das enge Treppenhaus schleppen mussten. Als ich dem Lagerteam mal vor Weihnachten zeigen wollte, wie toll ich Gabelstapler fahren kann und dabei das gesamte Tor aus der Verankerung gerissen habe, ist mir persönlich auch noch gut in Erinnerung. Doch solche Dinge passieren einfach. Und am Ende kann man hoffentlich drüber lachen.

Wie kann man sich heute den typischen Tagesablauf eines mymuesli-Gründers vorstellen? Und wie habt Ihr die Verantwortlichkeiten der einzelnen Unternehmensbereiche untereinander aufgeteilt?

Max: Der Alltag ist wenig glamourös und entspricht auf den ersten Blick vermutlich dem vieler Mittelständler: Viel Abstimmung, viel Verwaltung. Aber wir versuchen sehr aktiv, uns die Zeit für die schönen Themen freizuhalten: für neue Produkte, für Innovation. Das sind auch die Bereiche, wo alle drei mitreden. Ansonsten ist Philipp als Schwabe für die Finanzen verantwortlich und die Manufaktur, Hubertus für Marketing und IT. Und ich kümmere mich um rechtliches und um die Öffentlichkeitsarbeit.

Ihr seid Geschäftsführer von über 800 Mitarbeitern – der Teamgeist und das ausgeprägte Zusammengehörigkeitsgefühl ist über die Unternehmensgrenzen hinaus bekannt und legendär. Wie motiviert Ihr Eure Mitarbeiter und nach welchen Kriterien stellt Ihr neue Teammitglieder ein?

Max: Super schwierig. Weil: Wo Licht ist, ist auch Schatten und man muss auch manchmal unangenehme Entscheidungen treffen, um das alles zu schützen. Ich glaube, dass man ehrlich sein muss, keine falschen Vorstellungen beim Team wecken und auch Schwäche zeigen und Ängste offen kommunizieren sollte. So wie es gute Freunde auch tun würden. Man versteht dann die Beweggründe des Gegenübers besser. Und das schweißt zusammen.

mymuesli gilt als eines der erfolgreichsten deutschen Startup-Unternehmen, wo seht ihr die Marke in zehn, in zwanzig Jahren?

Max: Da muss ich ehrlich sein: Keine Ahnung! Natürlich wäre es toll, wenn mymuesli dann ein wirklich globaler Premium-Müsli-Anbieter wäre, den Müsli-Fans auf der ganzen Welt kennen und lieben. Doch wir haben so viele wichtige kurzfristige Projekte und auch Baustellen. Da würde ich gerne das berühmte Helmut-Schmidt-Zitat remixen: »Visionen sind wichtig und gut, aber wer zu viele hat, der muss dann doch zum Arzt gehen, sollte er das Tagesgeschäft vergessen«.

Andere Gründer, aber auch Wirtschaftsinteressierte und natürlich Müsli-Fans, können nun erstmals Eure Erfahrungen nachlesen und von ihnen profitieren. Was wünscht Ihr Euch für Euer Buch?

Max: Wir durften und dürfen ein unglaubliches Abenteuer erleben mit einem Wahnsinns-Team. Wenn auch nur einer Handvoll Menschen durch das Buch etwas ähnliches passiert, wir dafür einen Beitrag leisten können, dann hat sich das meines Erachtens schon gelohnt.

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Na, seid Ihr neugierig geworden? Hier könnt Ihr unser Buch bestellen und in das erste Kapitel reinlesen. Ihr findet das Buch auch in unseren mymuesli-Stores und im Buchhandel, zum Beispiel bei Hugendubel. Viel Spaß damit!

Übrigens starten wir am 12. Mai eine Podcastserie zum Buch. Wo Ihr reinhören könnt, kündigen wir auf der Website und hier im Blog nochmal an.